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Ringvorlesung WS 2012/13: Entwicklungszusammenarbeit mit Lateinamerika – ein überholtes Konzept? Alte und neue Strategien internationaler Kooperation

Allgemeines

Seit vielen Jahren veranstalten das Zentrum Lateinamerika (CLAC) und der Arbeitskreis Spanien-Portugal-Lateinamerika eine Ringvorlesung zu kultur-, politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Themen mit Lateinamerikabezug. Die Vortragsreihe richtet sich an Studierende aller Fakultäten der Universität zu Köln, an GasthörerInnen, LehrerInnen und SchülerInnen sowie die interessierte Öffentlichkeit und umfasst Beiträge herausragender nationaler und internationaler ExpertInnen verschiedener Fachbereiche.

Entwicklungszusammenarbeit mit Lateinamerika – ein überholtes Konzept? Alte und neue Strategien internationaler Kooperation

Im Wintersemester 2012/13 widmet sich die Ringvorlesung Lateinamerika dem Themenfeld der Entwicklungspolitik.

Bei der Betrachtung der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit fällt auf, dass der Stellenwert Lateinamerikas in den vergangenen Dekaden gesunken ist. Das kontinuierliche Wirtschaftswachstum vieler lateinamerikanischer Staaten seit der Jahrtausendwende und die Konzentration der Entwicklungszusammenarbeit auf Länder mit niedrigem Einkommen haben zu einer Fokussierung auf die Region Subsahara-Afrika geführt. Auf der anderen Seiten gibt es nach wie vor sowohl auf bi- als auch auf multilateraler Ebenen Entwicklungszusammenarbeit mit Lateinamerika; vor allem in den Bereichen Armutsbekämpfung, Good Governance, Klima- und Ressourcenschutz, Bildung etc. Diese Beobachtungen sollen zum Anlass genommen werden, sich intensiver mir der Frage auseinander zu setzen, welchen Stellenwert Lateinamerika in der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit einnimmt und welche neue Formen und Strategien internationaler Kooperation vor allem in Hinblick auf Lateinamerika von Bedeutung sind.

Die Vorlesung beginnt mit einer einführenden theoretischen Betrachtung der Grundlagen und -fragen soziopolitischer und ökonomischer Entwicklungsprozesse. Neben dieser Darstellung der wichtigsten Entwicklungstheorien soll auch auf aktuelle Kooperationsfelder und die Ausrichtung der Entwicklungspolitik in Lateinamerika eingegangen werden.

Im weiteren Verlauf widmet sich die Vorlesung den aktuellen Strategien und Formen internationaler Kooperation. Ausgehend von exemplarisch ausgewählten Themen wie Emerging Donors, Genossenschaften, Mikrofinanzierung etc. sollen neue Entwicklungen betrachtet werden. Mittels einer postkolonialen und rassismuskritischen Betrachtungsweise soll Entwicklungszusammenarbeit vor dem Hintergrund globaler Ungleichheitsmuster beleuchtet werden. Die zunehmend kontroverse Diskussion um Sinnhaftigkeit sowie Motive von Entwicklungszusammenarbeit sollen in der Vorlesung ebenso widergespiegelt werrden wie alternativer Entwicklungsansätze aus Lateinamerika.

Anmeldung

Die Ringvorlesung Lateinamerika ist Teil des Studium Integrale der Philosophischen Fakultät. B.A.-Studierende können für die regelmäßige Teilnahme und das verfassen eines Essays 3 Credit Points erwerben. Diplom- und Magisterstudierende melden sich, wenn sie eine Bescheinung über die Teilnahme benötigen, ebenfalls bei KLIPS an.

Für Studierende des Masterstudiengangs Regionalstudien Lateinamerika bildet die Ringvorlesung Teil des Ergänzungsmoduls 2. Auch diese müssen sich über KLIPS zur Veranstaltung anmelden.

Termine im Wintersemester 2012/13

Die Ringvorlesung Lateinamerika findet jeweils donnerstags von 17:45-19:15 in Raum S01 im Seminargebäude statt.

11.10.2012

Einführung

Wolfgang Hein, Hamburg

18.10.2012

Entwicklung denken: Die „großen Entwicklungstheorien“ nach dem Zweiten Weltkrieg

Karin Fischer, Linz

25.10.2012

Zwischen Altiplano und "globalen Gestaltungsmächten". Herausforderungen für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit Deutschlands mit Lateinamerika

Wolfram Klein, Bonn

08.11.2012

Gendermainstreaming in der Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel Lateinamerika: überflüssig oder aktuell?

Eva Dietz, Bonn

15.11.2012

White Charity. Rassismuskritische Perspektiven auf entwicklungspolitische NRO

Timo Kiesel, Berlin

22.11.2012

Weltwirtschaftliche Einbettung und (Unter-) Entwicklung in Lateinamerika

Johannes Jäger, Wien

29.11.2012

Postkoloniale Studien und Entwicklungspolitik

Aram Ziai, Bonn

06.12.2012

Freiwilligendienste in der Entwicklungszusammenarbeit: neokolonial oder transkulturell? Das Beispiel „weltwärts“

Benjamin Haas, Bonn

13.12.2012

Gut gemeint statt gut gemacht? Eine Einführung in das Thema Aid Effectiveness

Clara Brandi, Bonn

20.12.2012

Eine neue Politik der Entwicklungszusammenarbeit der europäischen Union mit Lateinamerika

Pedro Morazán, Siegburg

27.12.2012

Vorlesungsausfall wegen Weihnachtsferien

 

03.01.2013

Vorlesungsausfall wegen Weihnachtsferien

 

10.01.2013

Entwicklungspartner Brasilien – Brasiliens Rolle als Akteur der internationalen Zusammenarbeit

Claudia Zilla, Berlin

17.01.2013

Mit Mikrofinanzierung aus der Armut? Erfahrungen aus Lateinamerika

Philipp Degens, Köln

24.01.2013

Buen vivir in Bolivien und Ecuador: Mehr als bloße Verfassungsrhetorik?

Thomas Fatheuer, Berlin

31.01.2013

Genossenschaftliche Systeme und ihr Beitrag zur Sozialstrukturföderung

Kalina Schüller, Bonn

Gendermainstreaming in der Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel Lateinamerika: überflüssig oder aktuell?

08.11.2012 (Eva Dietz, Bonn)

Auf welche Weise ist der Ansatz des "Gender Mainstreaming" in die Entwicklungszusammenarbeit eingebunden, was kann er in diesem Kontext leisten und wie verändert er sich? Beispiele aus dem Spannungsfeld von Konzept und Praxis, mit Blick auf Lateinamerika.

White Charity: Rassismuskritische Perspektiven auf die Arbeit entwicklungspolitischer NGO

15.11.2012 (Timo Kiesel, Berlin)

Was haben Entwicklungszusammenarbeit und Rassismus miteinander zu tun? Dieser Frage soll v.a. in Bezug auf die Arbeit entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen (NGO) nachgegangen werden. Nach kurzer theoretischer Einführung werden Fragen auf verschiedenen Ebenen von entwicklungspolitischer NGO-Praxis diskutiert. (z.B. Welches Verhältnis besteht zu Partnerorganisationen im Globalen Süden? Oder auf welche Inhalte wird in der Bildungsarbeit in Deutschland eingegangen?) Der Schwerpunkt des Abends wird auf der Frage liegen, inwiefern Rassismus durch die Reproduktion von Stereotypen in Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit der NGO aufrechterhalten und manifestiert wird. Der Film White Charity (D, 2011, 48min) wird in der Vorlesung gezeigt und bildet die gemeinsame Diskussionsgrundlage.

http://www.whitecharity.de und http://www.glokal.org

Weltwirtschaftliche Einbettung und (Unter-)Entwicklung in Lateinamerika

22.11.2012 (Johannes Jäger, Wien)

Während in Europa die Krise herrscht, gilt Lateinamerika heute vielfach als Hoffnungsträger. Die meisten Wirtschaften entwickeln sich am lateinamerikanischen Subkontinent relativ dynamisch, Armut wird zum Teil verringert. Im Zentrum des Vortrags steht daher die Frage, inwieweit es sich bei den aktuellen Entwicklungen um einen nachhaltigen Entwicklungstrend handelt. Diese Frage ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil vielfach die hohen Rohstoffpreise und damit Rohstoffexporte die tragende Säule der Entwicklungsmodelle darstellen. Die Beantwortung der Frage erfolgt aufbauend auf unterschiedlichen theoretischen Zugängen und in historischer Perspektive. Dabei wird ein Überblick zu unterschiedlichen heute in Lateinamerika feststellbaren Entwicklungsmodellen und Formen der weltwirtschaftlichen Einbettung gegeben.

Postkoloniale Studien und Entwicklungspolitik

29.11.2012 (Aram Ziai, Bonn)

Postkoloniale Studien befassen sich mit den Nachwirkungen des Kolonialismus v.a. auf der Ebene der Wissensproduktion, z.B. in Form von kolonial geprägten Argumentationsmustern, Kategorien und Identitätskonstruktionen. Eine nähere Betrachtung von Beispielen aus der aktuellen Politik und Politikwissenschaft verdeutlicht, dass eine solche Auseinandersetzung auch lange nach der formalen Unabhängigkeit der meisten Kolonien notwendig und sinnvoll ist. Im Vortrag werden anschließend einige postkoloniale TheoretikerInnen und ihre Konzepte vorgestellt, bevor die Frage im Mittelpunkt steht, welchen Beitrag die postkolonialen Studien zur Entwicklungspolitik leisten können bzw. wie letztere aus der Perspektive ersterer einzuschätzen ist.

Freiwilligendienste in der Entwicklungszusammenarbeit: neokolonial oder transkulturell? Das Beispiel „weltwärts“

06.12.2012 (Benjamin Haas, Bonn)

Über 6.500 junge Freiwillige aus Deutschland hat Lateinamerika in den vergangenen vier Jahren allein über das BMZ-Programm weltwärts aufgenommen. Die entwicklungspolitische Ausrichtung dieses und ähnlicher Freiwilligendienst-Programme im Globalen Norden wird von verschiedenen Seiten stark in Frage gestellt. Auf den ersten Blick liegt das nahe, denn die Freiwilligen sind im Schnitt erst 20 Jahre alt, haben meist außer dem Abitur keine formalen Qualifikationen und kaum Kenntnisse des lokalen Kontextes. Was ist also entwicklungspolitisch an einem Freiwilligendienst? Dieser Frage geht der Vortrag kritisch nach, indem Ergebnisse zweier empirischer Studien zu weltwärts in Bolivien und Costa Rica vorgestellt werden. Anhand eines postkolonialen Ansatzes wird sodann diskutiert, ob das BMZ-Programm neokoloniale Muster reproduziert oder eher als Medium für transkulturelle Lern-Prozesse verstanden werden kann. Bei dieser Betrachtung wird insbesondere auf die Fragestellung dieser Ringvorlesung Bezug genommen: Durchbrechen entwicklungspolitische Freiwilligendienste alte Paradigmen der EZ und befinden sich auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Zusammenarbeit für globale Entwicklung? Oder sind sie noch weit von diesem Anspruch entfernt?

Gut gemeint statt gut gemacht? Eine Einführung in das Thema

13.12.2012 (Clara Brandi, Bonn)

Die Wirksamkeit der Entwicklungshilfe wird seit Jahrzehnten heiß diskutiert: Auf der einen Seite stehen die Befürworter von Entwicklungshilfe, die mit Jeffrey Sachs, aber auch zahlreichen Prominenten wie Bono oder Bob Geldof, prominente Vertreter gefunden haben und sich für eine Erhöhung der Entwicklungshilfe einsetzen. Auf der anderen Seite stehen Kritiker wie Milton Friedman, Peter Bauer und William Easterly, die anführen, dass Entwicklungshilfe schlechte Regierungsführung befördert, nationale Eliten bereichert, die Entwicklung des Privatsektors in Entwicklungsländern verhindert oder schlicht verschwendet wird. Bislang kam diese Kritik vor allem aus der westlichen entwicklungspolitischen Gemeinde, in den letzten Jahren haben jedoch auch zunehmend Kritiker aus den Entwicklungsländern selbst, wie etwa Dambisa Moyo aus Sambia, an der Debatte beteiligt. Sind die Argumente der Kritiker berechtigt, ist Entwicklungshilfe nicht nur wirkungslos, sondern vergrößert die Armut und das Leid zahlreicher Menschen in Entwicklungsländern. Im Seminar sollen die Argumente und Befunde der Aid Effectiveness Debatte analysiert und diskutiert werden. Dabei stehen drei Fragen im Vordergrund: hat Entwicklungszusammenarbeit zu Armutsbekämpfung beigetragen? Hat Entwicklungszusammenarbeit dazu beigetragen, die Armut in Entwicklungsländern zu erhöhen? Und: gibt es effektivere Wege zur Armutsbekämpfung?

Eine neue Politik der Entwicklungszusammenarbeit der europäischen Union mit Lateinamerika

20.12.2012 (Pedro Morazán, Siegburg)

Die Grundsätze der Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Lateinamerika werden thematisiert. Von besonderer Bedeutung sind dabei folgende Themen: i) Relevanz der Zusammenarbeit mit Ländern mit mittlerem Einkommen und insbesondere mit LAK-Staaten. ii) Ziele der Entwicklungszusammenarbeit zwischen der EU und LAK. iii) Ausrichtung des Prozesses der regionalen Integration auf die vielfältigen Gegebenheiten und Strategien der LAK-Länder. iv) Förderung der politischen Maßnahmen für den sozialen Zusammenhalt als eine der Achsen der Entwicklungszusammenarbeit der EU. vii) Ergänzungsstrategien zwischen der Entwicklungszusammenarbeit der EU und der Süd-Süd-Kooperation.

Entwicklungspartner Brasilien - Brasiliens Rolle als Akteur der internationalen Zusammenarbeit

10.01.2013 (Claudia Zilla, Berlin)

Durch den Aufstieg sogenannter »Emerging Donors«, die nicht zu den traditionellen Gebern gezählt werden, gerät die vorherrschende globale Entwicklungsarchitektur zunehmend unter Anpassungsdruck. Brasilien und andere, nicht nur lateinamerikanische Akteure des »globalen Südens«, die selber noch Entwicklungshilfeleistungen empfangen, werden seit einiger Zeit auch als Geber aktiv. Die Süd-Süd-Kooperationen haben sich im Zuge dessen dynamisch entwickelt. Dies hat einer seit längerem geführten Debatte Auftrieb gegeben, die sich mit den entwicklungspolitischen und politisch-strategischen Implikationen der Vervielfältigung aktiver Geber ebenso befasst wie mit Strategien zur Einbindung der neuen Geber – etwa in Gestalt von Dreieckskooperationen. Was ist in diesem Kontext das Selbstverständnis Brasiliens als Akteur der internationalen Zusammenarbeit? Wie organisiert das südamerikanische Land seine entwicklungspolitischen Aktivitäten? Und wo liegen die thematischen und geographischen Schwerpunkte? Diese sind einige der Fragen, die im Zentrum des Vortrags stehen werden.

Mit Mikrofinanzierung aus der Armut? Erfahrungen aus Lateinamerika

17.01.2013 (Philipp Degens, Köln)

Mikrofinanzierung (Mikrofinanz, microfinance) bezeichnet verschiedene Finanzdienstleistungen (Kredite, Sparen, Versicherung, Überweisungen) insbesondere für ärmere Bevölkerungsschichten. Nicht zuletzt die Vergabe des Friedensnobelpreises 2006 an Muhammad Yunus und die Grameen Bank und die Ausrufung des UN-Jahrs des Mikrokredits 2005 zeugen von der Popularität dieses Ansatzes. Ein Kerngedanke von Mikrofinanzierung als Element der Entwicklungszusammenarbeit ist, dass der Zugang zu Krediten die Entfaltung unternehmerisch-schöpferischen Potenzials von Kleinstunternehmer_innen gewährleisten kann. Armut soll durch Selbstständigkeit reduziert werden, indem Kleinstkredite produktiv investiert werden und so zu wirtschaftlichem Wachstum führen. Darüber hinaus sollen Mikrofinanzprodukte einen Beitrag zum Empowerment der –überwiegend weiblichen– Kund_innen leisten. Mikrofinanzierung ist allerdings nicht unumstritten. Kritik äußert sich beispielsweise an der ökonomischen Wirksamkeit von Mikrofinanzierung, aber auch an nicht intendierten gesellschaftlichen Auswirkungen.

Der Vortrag bietet eine Einführung in unterschiedliche Konzepte der Mikrofinanzierung und stellt vergleichend verschiedene Ansätze vor. Mögliche Wirkungen hinsichtlich der Armutsreduzierung werden unter anderem vor dem Hintergrund der Professionalisierung und Profitorientierung von Mikrofinanzinstitutionen thematisiert. Zu den skizzierten Fallbeispielen gehören einige aus Süd- und Mittelamerika.

Buen vivir in Bolivien und Ecuador: Mehr als bloße Verfassungsrhetorik?

24.01.2013 (Thomas Fatheuer, Berlin)

Buen Vivir - das Recht auf Gutes Leben hat in Ecuador und Bolivien Verfassungsrang erhalten. Die beiden Andenländer wollen damit einen alternativen Weg zu traditionellen Entwicklungskonzepten begehen. Aber ist das mehr als leere Rhetorik? In Europa wird das Konzept des Buen Vivir in den wachstumskritischen Debatten aufgegriffen. Aber kann ein Konzept, das tief in indigenen Kosmosvisionen verwurzelt ist, etwas zu europäischen Kontexten beitragen? Diese Fragen werden im Mittelpunkt des Vortrages stehen.

Genossenschaftliche Systeme und ihr Beitrag zur Sozialstrukturförderung

31.01.2013 (Kalina Schüller, Bonn)

Der DGRV- Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband führt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit durch. Ein wichtiges Instrument ist dabei die Sozialstrukturförderung. Sie will die Lebensbedingungen armer Bevölkerungsgruppen nachhaltig verbessern. Hierbei und bei der Wirtschaftsförderung kommt Selbsthilfeansätzen eine wichtige Rolle zu, denn nachhaltige Armutsbekämpfung kann letztlich nur Hilfe zur Selbsthilfe bedeuten. Mit dieser Zielrichtung fördert der DGRV u.a. in Lateinamerika den Aufbau von genossenschaftlichen Strukturen im Spar- und Kreditwesen und in der Landwirtschaft. Viele Menschen erhalten durch Spar- und Kreditgenossenschaften – vor allem in ländlichen Regionen – zum ersten Mal Zugang zu Finanzdienstleistungen. Neben Kleinkrediten bieten sie meist auch Sparmöglichkeiten, Zahlungsverkehr und Versicherungen, aber auch Beratung und Fortbildung. So mobilisieren genossenschaftliche Mikrofinanzinstitutionen die Potenziale der Menschen vor Ort und fördern damit ganz konkret die regionale und lokale Entwicklung. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Arbeit des DGRV und die Bedeutung der Genossenschaften in Lateinamerika.

 

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