Kurse, die im Rahmen des Programms anerkannt werden können
Im Rahmen des Programms Mehrsprachige Kompetenz können spanische und portugiesische Kurse aus den folgenden Modulen anerkannt werden:
Regionalstudien Lateinamerika (RSL) B. A. (Verbund)
Aufbaumodul (AM) 1: Sprachpraxis III
AM 2: Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft
AM 3: Lateinamerikanische Geschichte III
AM 4: Lateinamerikanische Geschichte IV
Ergänzungsmodul (EM) 1: Mobilitätsmodul, EM 2: Praxismodul
Studium Integrale
RSL M. A. (Verbund)
Schwerpunktmodul (SM) 1: Sprachpraxis RSL
SM 2: Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft
SM 3: Lateinamerikanische Geschichte V
EM1: Mobilitätsmodul, EM 2: Praxismodul
Konzept des Programms
Ausgangspunkt - Im Rahmen der Initiative "Deutsch plus" von der Volkswagenstiftung geförderte multilinguale Erweiterung
Wie andere regionalwissenschaftliche Disziplinen soll der Kölner Studiengang Regionalstudien Lateinamerika (RSL) das vielfältige und komplexe Phänomen des soziokulturell Anderen behandeln. Dementsprechend liegen die Schlüsselqualifikationen in der Aneignung sprachlicher und fachlicher Kenntnisse über die Region sowie im Erlernen von auf lateinamerikanische Zusammenhänge anwendbaren Methoden aus den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Neben dem wissenschaftlichen Instrumentarium werden interkulturelle Kompetenzen gefördert, die für eine Mittlerrolle zwischen den Kulturräumen Europa und Lateinamerika erforderlich sind.
Die Studierenden der Regionalstudien Lateinamerika wählen neben den Geschichts- und Kulturwissenschaften (Geschichte und Romanistik) im Pflichtfach Lateinamerikastudien eines der beiden Wahlpflichtfächer Sozialwissenschaften oder Volkswirtschaftslehre. Um die erforderlichen interkulturellen Kompetenzen angemessen entwickeln zu können, setzt der Studiengang je nach gewählter Sprache bereits grundlegende Kenntnisse des Spanischen oder Portugiesischen auf dem Niveau der Kompetenzstufe B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens voraus (Englischkenntnisse auf Stufe B2). Und selbstverständlich wird erwartet, dass die Studienanfänger das Deutsche, die bislang stark dominierende Lehrsprache, beherrschen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein nicht unerheblicher Anteil (ca. 25%) der Studierenden in den Regionalstudien Lateinamerika familiäre Hintergründe im iberischen bzw. lateinamerikanischen Sprach- und Kulturraum aufweist und somit in unterschiedlicher Ausprägung bereits entsprechende Grundfähigkeiten wie Spanisch bzw. Portugiesisch als Muttersprache und/oder umfassende Regionalkenntnisse in den Studiengang einbringt.
Die durch eine multilinguale Erweiterung im Rahmen der Initiative mehrsprachige Kompetenz eröffneten Perspektiven werden den Studiengang hingegen auch für ausländische Studierende ohne direkten Bezug zum deutschen Sprachraum, wie z.B. Studierende unserer iberischen und lateinamerikanischen Partneruniversitäten, attraktiver gestalten, was das Erreichen des Ziels der Initiative "Deutsch Plus", der Ausbildung von Multiplikator*innen und Vermittler*innen zwischen den unterschiedlichen Wissenschafts- und Berufskulturen Deutschlands und Lateinamerikas Vorschub zu leisten, erheblich begünstigen wird.
Der Weg - Mehrsprachigkeit im BA/MA Regionalstudien Lateinamerika
Die Grundidee des Programms "Mehrsprachige Kompetenz" für den BA/MA-Studiengang Regionalstudien Lateinamerika besteht darin, dass im Gegensatz zu den bisher lediglich sporadisch gehaltenen Lehrveranstaltungen jetzt ungefähr ein Drittel des gesamten Lehrangebots auf Spanisch oder Portugiesisch erfolgen soll. Zunächst ist geplant, dass im Pflichtfach Lateinamerikastudien spanisch- bzw. portugiesischsprachige Veranstaltungen besucht werden müssen, somit also Veranstaltungen der lateinamerikanischen Geschichte und der Romanistik. In den Wahlpflichtfächern (Sozialwissenschaften, Volkswirtschaft) sind anfangs englischsprachige Lehrveranstaltungen notwendig. Eine mittel- und langfristige Ergänzung durch spanisch- bzw. portugiesischsprachige Veranstaltungen wird bei Verstärkung der Lehrkapazitäten auch hier angestrebt.
Um einen größtmöglichen Effektivitätsgrad des mehrsprachigen Studiengangs zu erreichen, ist geplant, dass bereits im Grundstudium Leistungsnachweise in der Fremdsprache, d.h. auf Spanisch bzw. Portugiesisch erworben werden können. In allen derartigen Veranstaltungen wird anhand von Textbeispielen in den jeweiligen Sprachen vor allem die Übersetzungspraxis gesammelt, die für die entsprechenden Teilfächer des RSL-Studiengangs eine unabdingbare Voraussetzung darstellt.
In diesem Sinne ist auch die Möglichkeit eines Auslandssemesters im portugiesischen oder spanischen Sprachraum vorgesehen, in dem die Studierenden in der Regel im Rahmen des jeweiligen BA/MA-Studiengangs Leistungsnachweise in der entsprechenden Landessprache zu erbringen haben. Zudem ist geplant, Auslandspraktika, insbesondere in ihrer mehrsprachigen Gestaltung, verstärkt zu fördern und durch entsprechende Leistungspunkte anzuerkennen.
Zielsetzung
Die im Programm "Mehrsprachige Kompetenz" angelegte multilinguale Erweiterung des Studienangebots soll nicht nur zur Optimierung der Studienergebnisse im Sinne des Anforderungsprofils dienen. Sie ergibt sich darüber hinaus aus der Überzeugung, dass nur die gegenstandsbezogene Öffnung zu anderen nationalen Wissenschaftskulturen sowie die intensivere Zusammenarbeit mit ähnlich transnational orientierten Fächern eine wirkliche Internationalisierung der Regionalstudien ermöglichen können. Gerade das Beispiel Lateinamerika zeigt die Grenzen eines verengten Internationalisierungsverständnisses, das den alleinigen Akzent auf die Nutzung des Englischen als Lingua Franca setzt. Die jahrzehntelange Erfahrung von deutschsprachigen Historiker*innen, Soziolog*innen und Politikwissenschaftler*innen zeigt, dass nur die gezielte Förderung der deutschen Sprachkompetenz in den lateinamerikanischen Ländern (und bei deren in Deutschland studierenden Nachwuchswissenschaftler*innen) die Grundlagen für eine breite Rezeption der auf Deutsch publizierten Forschungsergebnisse schaffen kann.
Für Studierende, die das Angebot der mehrsprachigen Erweiterung nutzen, sollen sowohl die im Studium erbrachten Zusatzleistungen und erworbenen Sprachkompetenzen als auch die Auslandspraktika im Abschlusszeugnis dokumentiert werden. Der Mehrwert des multilingualen Studiums soll dadurch auf dem internationalen Arbeitsmarkt deutlich zur Geltung kommen.