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Ringvorlesung Lateinamerika Wintersemester 2017/18

Seit vielen Jahren veranstalten das Zentrum Lateinamerika (CLAC) und der Arbeitskreis Spanien-Portugal-Lateinamerika (ASPLA) eine interdisziplinäre Ringvorlesung zu kultur-, politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Themen mit Lateinamerikabezug. Die Vortragsreihe richtet sich an Studierende aller Fakultäten der Universität zu Köln, an GasthörerInnen, LehrerInnen und SchülerInnen sowie die interessierte Öffentlichkeit und umfasst Beiträge herausragender nationaler und internationaler ExpertInnen verschiedener Fachbereiche.
Im Wintersemester 2017/18 findet die Ringvorlesung in Kooperation mit dem Global South Studies Center Cologne (GSSC) statt.

Sklaverei(en), Migrationen und soziale Revolutionen

Die Amerikas, vor allem die Karibik, Iberoamerika und seit dem 19. Jahrhundert die USA, waren die wichtigsten Schauplätze von Expansionen, Zwangsmigrationen (Sklavenhandel), großen Sklavereien, „freiwilliger“ Migration in Kolonialgebiete sowie antikolonialen Revolutionen. Die Ringvorlesung thematisiert den Zusammenhang zwischen Sklavereien sowie bonded labour, gezwungener und „freier“ Migration und Revolutionen aus (außer-) europäischen Perspektiven.
Globalgeschichte, auch die Globalgeschichte einzelner Areas (wie Lateinamerika) und Hemisphären (atlantisch/pazifisch), sind der neue common ground aller Historiographien. Sklaverei(en), vor allem aber die Geschichte und die life histories von Versklavten, sind Menschheitsgeschichte von „ganz unten“. Diese stellen im Sinne des GSSC-Forschungsansatzes „Global Labour“ die Bindung von Arbeitskraft und Dienstleistung sowie die Ausbeutung menschlicher Körper unter den Bedingungen des Kolonialismus dar. Außerdem repräsentieren sie unterschiedlichste Formen von (auch struktureller) Gewalt sowie Status­minderungen im Globalen Süden.
In den letzten Jahrzehnten haben sich in der Analyse dieser Themen im Wesentlichen Perspektiven des Postkolonialismus durchgesetzt. Neuere post-postkoloniale Perspektiven, die auch thematisiert werden sollen, fragen zusätzlich nach Materialität, Technologien sowie commodities (u.a. menschliche Körper im Sklavenhandel).
Die Ringvorlesung thematisiert zunächst Geschichte und Stellenwert von Sklaverei(en) mit Fokus auf die Geschichte der Versklavten (d.h. „Subalterne“) im Kontext der Geschichte der Menschheit. Sie konzentriert sich dann in einem zweiten Block auf die Geschichte der Neuzeit und der Atlantic Slavery, den Zwangsmigration zwischen Afrika, dem Atlantik (Europa) und den Amerikas. Im letzten Teil wird nach der Rolle von „freien“ Migrationen, Sklaverei(en) und Versklavten in den Revolutionen der Moderne (ca. 1500-1900) gefragt.

Termine im Wintersemester 2017/18

Die Ringvorlesung Lateinamerika findet jeweils donnerstags von 16.00-17.30 Uhr in S 58 (Philosophikum) statt.
Der erste Termin der Vorlesung ist der 19.10.2017 (zweite Vorlesungswoche).

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