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Ringvorlesung Lateinamerika WS 2016/2017

Seit vielen Jahren veranstalten das Zentrum Lateinamerika (CLAC) und der Arbeitskreis Spanien-Portugal-Lateinamerika (ASPLA) eine interdisziplinäre Ringvorlesung zu kultur-, politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Themen mit Lateinamerikabezug. Die Vortragsreihe richtet sich an Studierende aller Fakultäten der Universität zu Köln, an GasthörerInnen, LehrerInnen und SchülerInnen sowie die interessierte Öffentlichkeit und umfasst Beiträge herausragender nationaler und internationaler ExpertInnen verschiedener Fachbereiche.

Gewalt, Diktatur und Kriminalisierung in Lateinamerika

Die Ringvorlesung Lateinamerika widmet sich im Wintersemester 2016/17 den verschiedenen Ausprägungen von und Formen des Umgangs mit Gewalt, Diktatur und Bürgerkrieg in Lateinamerika im 20. Jahrhundert – sowie auch neuen Formen der Gewalt im 21. Jahrhundert. Auf Grundlage von neuesten Forschungsergebnissen beleuchten die einzelnen Vorträge aus historischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher, sozialwissenschaftlicher und juristischer Perspektive, welche Menschenrechtsverbrechen im Zuge von Diktatur und Bürgerkrieg begangen wurden, welche Akteure darin involviert waren und wie die Gesellschaften mit der Gewalterfahrung umgegangen sind bzw. umgehen. Vor dem Hintergrund, dass viele Studien in den letzten Jahren den Aufstieg von Menschenrechtsdiskursen und accountability gefeiert haben, will die Veranstaltungsreihe eine kritische Auseinandersetzung mit diesen ermöglichen und hinterfragen, inwiefern diese Diskurse der empirischen Situation in Lateinamerika tatsächlich standhalten können oder ob sie korrigiert werden müssen. Die Ringvorlesung bietet einen kritischen Einblick in die aktuellste Gewaltforschung einschließlich kontroverser Themen wie z.B. Corporate criminal responsibility. Dies wirft Fragen auf, wie: „Waren internationale Wirtschaftsunternehmen wie Volkswagen oder Mercedes an Menschenrechtsverbrechen während des Kalten Krieges in Lateinamerika beteiligt?“ Auch soll das Transitional Justice Paradigma kontrovers diskutiert und hinterfragt werden, inwieweit es in Lateinamerika de facto zu einer Stärkung von Menschenrechten geführt hat. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bilden Erinnerungskulturen, aktuelle Friedensprozesse sowie neue Formen der Gewalt in Lateinamerika. Durch die kritische Betrachtung dieser vielfältigen Aspekte werden strukturelle Ursachen von Gewalt untersucht, romantisierende Menschenrechtsdiskurse enttarnt und die Kontinuität der Gewalt aufgezeigt und denunziert.

Das Programm der Vorlesung ist untenstehend oder hier einsehbar.

Termine im Wintersemester 2016/17

Die Ringvorlesung Lateinamerika findet jeweils donnerstags von 17:45-19:15 Uhr in S16 statt.

Terminänderung: Der Vortrag von Wolfgang Kaleck findet am 5. Dezember um 16 Uhr im Raum XVIIb statt.

Terminausfall: Am 22. Dezember 2016 fällt die Ringvorlesung aus.