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Ringvorlesung Lateinamerika Wintersemester 2021/2022

Seit vielen Jahren veranstalten das Zentrum Lateinamerika (CLAC) und der Arbeitskreis Spanien-Portugal-Lateinamerika (ASPLA) eine interdisziplinäre Ringvorlesung zu kultur-, politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Themen mit Lateinamerikabezug. Die Vortragsreihe richtet sich an Studierende aller Fakultäten der Universität zu Köln, an Gasthörer*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen sowie die interessierte Öffentlichkeit und umfasst Beiträge herausragender nationaler und internationaler Expert*innen verschiedener Fachbereiche.

Lateinamerika im (post)globalen Kontext: Conviviality und Konflikt

Phänomene wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel und das globale Erstarken populistischer Politik haben gezeigt: Die gegenwärtige Phase beschleunigter Globalisierung, die unsere Welt der vergangenen dreißig Jahre geprägt hat, ist an ein Ende gekommen. Neue Kategorien und Begrifflichkeiten sind notwendig, um eine bemerkbare Erschöpfung des globalen Projekts zu reflektieren und zugleich alternative Vorstellungen von Globalität zu entwickeln.
Um uns diesen Fragen der Gegenwart zu nähern, kann es sehr aufschlussreich sein, einen Blick auf frühere Phasen beschleunigter Globalisierung zu werfen. Diese setzen bekanntlich spätestens im 15. Jh. an: die Eroberung Lateinamerikas markiert den Beginn der menschlichen Wahrnehmung von Globalität und einer konfliktgeprägten Geschichte weltweiter Austauschprozesse, in welche der Kontinent bis zum heutigen Tag eingebunden ist. Dabei steht den massiven sprachlichen und kulturellen Einflüssen der Eroberer ein Ausgreifen des lateinamerikanischen Kontinents in Form von Migrationsbewegungen, Wissenstransfers und anderen kulturellen Phänomenen gegenüber.
Werden nicht in Lateinamerika seit fünf Jahrhunderten Phänomene und Prozesse vorweggenommen, die heute erst ins Bewusstsein gelangen? Der Blick auf die kaleidoskopartige Welt des lateinamerikanischen Subkontinents seit dem 15. Jahrhundert erlaubt neue Einsichten in die frühen Prozesse der Globalisierung, wie wir sie heute in kondensierter Form erfahren. So lassen sich beispielsweise rassistische Diskurse, kulturelle Erinnerungspolitiken und Identitätsdebatten wie ein roter Faden durch die Geschichte bis heute nachverfolgen. Gerade in Lateinamerika verdichten sich koloniale Erfahrungen im Wirkungskreis unterschiedlichster hegemonialer und peripherer Systeme und geben Anlass zu Anlehnung und Abgrenzung, zu Austausch und Konfrontation.
Die Ringvorlesung will anhand von Beiträgen aus den Geschichtswissenschaften sowie den Kultur-, Kunst- und Literaturwissenschaften beleuchten, wie wir uns unserer aktuellen (post)globalen Situation annähern können, indem wir den Blick darauf lenken, wie Globalität in unterschiedlichen Formen und Medien von der Eroberung bis in die Gegenwart verhandelt worden ist.

 

Termine im Wintersemester 2021/2022

Die Ringvorlesung findet an vorraussichtlich an zwölf Terminen donnerstags von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr über Zoom statt. Die Zoom-Zugangsdaten sind auf ILIAS zu finden.

 

Programm

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